Die Flucht über den Fluss Sangro

Die anderen Höfe, der Hof Grilli und der Hof Delle Donne, wurden nicht angegriffen, im Wesentlichen aus zwei Gründen: Die Deutschen hatten ihr Ziel erreicht, all diese Toten haben sicherlich die Leute aus Pietransieri überzeugt, definitiv aus ihren Verstecken zu fliehen und das Gelände war nun geräumt. Zudem unterstanden die anderen Höfe einem anderen Fallschirmjäger-Regiment - das 3. Regiment.

Den Flüchtlingen auf diesen Höfen passierte nichts.

Am Nachmittag des 21. Novembers weicht die Sonne einer dicken Wolkenschicht, die beginnt, den von den Toten markierten Landstreifen zu bedecken. Ein dichter Regen setzt ein, die Kälte wird intensiver.

Von den Wäldern des Tals des Lebens „Valle della vita" kommen Väter, Ehemänner, Brüder, die diese Tragödie, die sich kurz zuvor ereignet hatte, vor sich finden. Die Nachricht und die Verzweiflung verbreiten sich von Hof zu Hof, und am gleichen Abend beschließt man unweigerlich zu fliehen und den Fluss Sangro zu überqueren.

fuga pietransieri limmari

Während des Abstiegs eine Vision: Die in den Wäldern ausgesetzten Pferde der Leute von Pietransieri sind auf dem Ufer des Flusses, um zu trinken. Sie pendeln die ganze Nacht, um alle Flüchtlinge, ungefähr 500 Personen auf der anderen Seite des Flusses in Sicherheit zu bringen. Weg von den Deutschen, die keinen Mut mehr haben, von den Hängen abzusteigen, vor Angst der mittlerweile massiven britischen Armee.

In der folgenden Nacht, vom 22. auf den 23. November fällt der Schnee. Schnee, der alle Leichen und all den Schmerz bis zum nächsten Frühling bedecken wird.